Rein praktisch geht das gar nicht


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Geschrieben von Werner am 31. Dezember 2021 19:06:53:

Als Antwort auf: immer noch nix geschrieben von waldi am 31. Dezember 2021 15:42:44:

Moin,

kein Kraftwerk wird "abgeschaltet". Die werden runter gefahren, wobei das je nach Bauart schneller oder langsamer gemacht werden kann. Mit AKWs bin ich nicht wirklich bewandert, aber da dauert es am längsten.

Am schnellsten geht es bei der Wasserkraft. Schieber vor der Turbine zu und austrudeln lassen. Der Generator entlastet sich von selbst, weil der Cos phi sich ohne die Last automatisch der 1 nähert. Und bei dem geringsten Strom, also ehe das Ding in den motorischen Betrieb geht, wird der Schütz getrennt und das wars. Das gibt noch nicht mal Funken.

Beim Kohlekraftwerk dauert es schon was länger. In Werdohl-Elverlingsen haben die irgendwo zwischen 20 und 30 Minuten einen Block am Netz gehabt vom Start der Kohlemühle ab. Das Abfahren weiß ich nicht mehr, aber auch so ähnlich. Die Restwärme aus dem Kessel muß halt noch irgendwie weg und deshalb läuft die Turbine noch weiter ohne Last, wenn die Feuerung schon aus ist.

Bei der Braunkohle kann es richtig lange dauern. Die Wirbelschicht-Feuerungen können weder mal so eben aus gemacht werden (außer absolute Notfall), noch einfach mal so eben in Gang gesetzt werden. Ich sag mal so aus dem Gefühl, das dauert ein paar Stunden mindestens.

Bei den AKW kann man meiner Kenntnis nach auch nicht einfach die Cadmium-Stäbe zwischen die Kernbrennstäbe fahren und Ruhe im Schacht. Die können/dürfen nur langsam bewegt werden. Deshalb sind AKW auch schlecht zu regeln.


Achso noch vergessen: Windkraft geht auch blitzschnell.


Gruß

Werner

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