Durchaus.


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von waldi am 07. Oktober 2021 22:21:32:

Als Antwort auf: Sollen wir von scheitern sprechen? geschrieben von Heinz am 07. Oktober 2021 17:02:03:

Servus Heinz,

wer hat denn damit angefangen?
Wir, die Pölers.
Wem wurde per Gesetz und anderen Maßnahmen die Grundlage entzogen?
Uns, den Pölers.
Warum haben wir damit angefangen?
Mal ehrlich. Weil wir uns wieviele Vorteile versprochen haben. Angefangen vom klimaneutralen Fortbewegen, damit wir wieder ein etwas reineres Gewissen haben konnten, über den Coolnesfaktor, bis hin zum wirtschaftlichen Vorteil ob der geringeren Spritkosten.
Was ist davon übrig geblieben?
Das Klimaneutrale Fortbewegen ist nicht, denn Pöl (als Synonym für jegliche Biokraftstoffe) ist für den kleinen Pöler nicht mehr zu bekommen.
Collnesfaktor? Womit denn, wenn man kein Pöl mehr fahren kann/darf.
Wirtschaftlicher Vorteil für das Individuum?
Der besteht auch nicht, weil entweder ist der Kraftstoff nicht verfügbar, oder er ist künstlich verteuert worden.
Das kann nicht im Sinne der Umwelt sein, denn so viel Idealismus kann man von Otto Normalverbraucher nicht erwarten, in einem Land, in dem die höchsten Energiepreise zu berappen sind.
Du schreibst weiter unten:
>Es geht vielmehr darum, dass Biokraftstoffe und andere ALternativen möglichst viel Mineralöl zu volkswirtschaftlichen vertretbaren Kosten ersetzen sollen. Dann ist die Entwicklung mehr als beachtlich. Immerhin werden inzwischen über 10 Kio Tonnen CO2 pro Jahr in Deutschland damit eingespart.

Genau. Darum geht es. Aber diese Kosten sind volkswirtschaftlich nicht vertretbar. Sie wären es gewesen, wenn es so geblieben wäre, wie vor 2006.
Weil nämlich aus diesem Grund sehr viele auf Biokraftstoffe umgestiegen sind.
Die Entwicklung wäre wahrscheinlich noch beachtlicher geworden, wenn man 2007 die Pölerei nicht per Gesetz kriminalisiert hätte.

Es ist das ewige Lamento, dass es unserem Staat/Lobbyisten nur ums eigene Geld geht. Ich bin es leid, es gebetsmühlenartig wiederholen zu müssen, aber auch, wenn man es still schweigt ändert es nichts an der Tatsache, dass in Deutschland unter dem Vorwand des Umweltschutzes in erster Linie der Endverbraucher zur Kasse gebeten wird. Emissionstechnisch ändert sich erst mal nichts, außer dass mehr Geld bewegt wird, und die Politik das Alibi hat, etwas getan zu haben. Frei nach dem Motto:"Was sollen wir noch tun? Wir können nur über die Geldschraube steuern. Wenn das nicht hilft, können wir es auch nicht ändern. Wir könnten es aber noch teurer machen. Vielleicht hilft 's dann."

Hätte man ein wirklich ehrliches Interesse am Umweltschutz, hätten wir ein buntes Potpourri an ökologischen Lösungen auf allen möglichen Gebieten. Wir würden elektrisch, oder mit H2, oder mit Alkohol (nicht im Blut), oder mit Brennstoffzelle fahren.

Leider gibt es Wirtschaftszweige, die in dieser Diversität auch ihre eigenen Umsatzeinbußen erkennen und deswegen lobbyistisch dagegen vorgehen. Erst, wenn diese Wirtschaftszweige die Technologie für sich selbst entdeckt/reserviert haben, breitet sie sich auch aus.

Und Du willst das nicht als Scheitern bezeichnen?
Ich bin persönlich gescheitert.
Sowohl in finanzieller Hinsicht, denn wie Du schon sehr richtig bemerkt hast, es hat sich für die wenigsten gerechnet. Ich habe immens viel Lehrgeld gezahlt.
Und ich bin Ideologisch gescheitert, weil ich wieder mit Diesel fahren muss und ewig viel fossiles CO2 in die Luft blasen muss, weil ich keine Alternative habe.
Das tut wirklich weh.

Biokraftstoffe sind gescheitert, weil sie nicht so weit sind, wie sie sein könnten.

Viele Grüße

Waldemar


Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]