Re: Um welche Drücke geht es denn ?


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Geschrieben von Jockel am 22. Juli 2021 12:22:38:

Als Antwort auf: Um welche Drücke geht es denn ? geschrieben von Werner am 22. Juli 2021 10:56:51:

Hallo Werner,

> wenn die Drücke nicht im 3-stelligen Bereich sind, kannst Du doch auch eine
> größere "Kapillare" nehmen. Silikonöl ist quasi inkompressibel. Oder hast Du
> Streß, dass Dir die Suppe dann ins Produkt läuft?

Druck 0 - 400 bar (muß mal nachsehen wie die Berstscheibe angegeben ist), Temperatur 20 - 420°C (im Autoklaven)
Die Suppe sollte nicht rein laufen.
Außerdem sind die Anschlüsse am Autoklaven und am Druckaufnehmer vorgegeben, Platz für Adapter ist zumindest am Autoklaven keiner.

> Ansonsten, Gummischläuche, PVC-Schläuche etc. gibt es in allen Größen und
> Kleinen. Plastikspritze aufziehen (gibts in der Apotheke), Schlauch drauf und ins Röhrchen damit.

Spritzen hab ich hier von 2 - 50 mL, das ist nicht das Problem.
Die Leitung ist nicht sonderlich dick, also Leitung in Schlauch oder andersrum funktioniert nicht auf die Schnelle. Von der Sauerei mal abgesehen.

> Wenn wir in den Anlagen Produkte messen, die kritisch werden können (meist ist
> das einfrieren oder verdampfen in der Kapillare) dann nehmen wir auch die
> Füllung und verlegen mit Schweineschwänzchen, also einem einfachen Kringel. Das
> bleibt aber alles bei Ermeto 10 oder 12.

Mit Ermeto hab ich eher schlechte Erfahrungen, ich bevorzuge Swagelok Klemmringverschraubungen, die sind immer aufs erste mal dicht.
Undichte Verschraubungen sind eher unangenehm wenn man im industriellen Maßstab mit Substanzen arbeitet, die sofort brennen wenn sie Luft sehen.

> Diese fimschigen Röhrchen will ich im
> Anlagenbau nicht sehen. Die werden von Anlagenschlossern als Spinnweben
> wahrgenommen und sind ab, ehe der Monat rum ist.

Ist im Labor nicht so schlimm :-)
Und wie gesagt, die Dicke der Leitung ist vorgegeben.

> Erzähl mal mehr, wenn die Versuchsreihe läuft - wenn es nicht zu geheim ist.

Geheim ist höchstens was wir wessen, nicht wie.

Man wiegt das Zeug in den Autoklaven ein, schraubt den zu, schraubt die Kapillare zur Druckmessung dran und steckt den Thermofühler vom Thermometer ein.
Dann ab in den Ofen der den Autoklaven (und eine Referenzprobe, Graphit) mit ner best. Heizrate auf 400°C (mit Überschwinger 420°C) aufheizt, dann wird die Temperatur einige Zeit bei 400°C gehalten.
Temperatur / Druck werden über die Zeit aufgezeichnet, man versucht daraus Rückschlüsse zu ziehen was die Substanz bei höherer Temperatur macht.
Nach Abschalten der Heizung lässt man die Sache abkühlen und schaut sich den Druck nach Abkühlen an, wenn der genauso oder ähnlich hoch ist wie bei 400°C dann ist normalerweise die Kapillare zu....

ciao, Jockel

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