Re: mit ein bisschen Phantasie...


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Geschrieben von Johannes D am 15. Juli 2021 08:09:23:

Als Antwort auf: Re: mit ein bisschen Phantasie... geschrieben von landcruiser am 15. Juli 2021 07:11:01:

Hi,

Du bringst hier zwei Dinge durcheinander die ursächlich bwz. prinzipiell nichts
miteinander zu tun haben, oder sogar drei.

Die Herstellung von Biogas
Fachgerechte Landwirtschaft
Überproduktion von Gülle
Ursachen für die "Verseuchung" des Grundwassers

Bei der Herstellung von Biogas muss nicht zwingend auf Monokultur gesetzt werden,
eine Ursprüngliche Idee war ja, die Verwertung von "Resten" oder Abfällen die in
einem Betrieb anfallen.
Also ist es in meinen Augen nicht ganz richtig die Biogasanlagen mit Argumenten wie
Monokultur, Überdüngung generell in Frage zu stellen.

Offensichtlich lassen sich viele Bauern durch die hohen lockenden Erträge dazu ver-
leiten gezielt für BGAs anzubauen oder selber solche zu errichten. Teilweise leidet
darunter dann die fachgerechte Bewirtschaftung. Das ist aber auch in anderen Fällen
so, nur hier wird halt noch kritischer hingeschat.

Die Gülle die in Holland zu viel anfällt wird nicht wegen der BGAs exportiert,
sondern es gibt da einen regelrechten Wirtschaftszweig der sich damit beschäftig.

Zu viel Dünger auf den Feldern schadet dem Grundwasser. Das ist völlig richtig,
ursächlich dafür ist aber nicht die Biogasanlage sondern weil es lukrativ für den
Landwirt ist die Gülle auszubringen. Das galt bis vor einiger Zeit zB auch noch
für Klärschlamm.
Da macht man den Gewinn nicht mit der Feldfrucht, die Ernte ist oft nicht mal
notwendig um Geld zu verdienen.

Was die Gülle und den Umgang damit angeht, das ist kein Problem der letzten 30
Jahre, das hat sich schon deutlich gebessert.
Hauptproblem: die Wissnenschaftler haben nur sehr grobe Vorstellungen davon wie
lange es dauert bis sich eine Nutzungsänderung der Landwirtschaft auf das Grund-
wasser auswirkt.
Dh es kann sein, dass es lokal 30 bis 50 Jahre dauert bis an den Grundwasserwerten
die Änderung im Düngeverhalten abzulesen ist, überdies hinaus ist der Peak vielleicht
nocht gar nicht erreicht.
Das richtig den Betroffenen klar zu machen ist gar nicht so einfach, "der Bauer"
sieht dann nur, das er jetzt schon 10 Jahre viiiiel weniger Düngt und die Wasserwerte
immer noch nicht besser sind.

So ein Grundpfeiler der Probleme in der Landwirtschaft: es ist extrem schwierig
bei den aktuellen Preisen ein "gutes" Familien-Einkommen zu erwirtschaften, vor
allem in Relation zum Einsatz von Arbeitskraft/Zeit und Ivestition/Betriebsvermögen.

cu

Johannes D.

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