Klingt schwierig


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Geschrieben von Werner am 28. Juni 2021 14:32:49:

Als Antwort auf: Mal so ein paar Gedanken geschrieben von huebi am 28. Juni 2021 11:34:51:

Moin huebi,

die Achse ist ja fertig und die neu bauen, da traue ich mich nicht ran.

Ich stimme Dir zu, dass die Lager auf der Achse verschiebbar sitzen sollten - tun sie aber nicht. Könnte mir jemand die Achse kontrolliert dünner schleifen, dann würde ich das machen (lassen) - sieht ja keiner hinterher, wenn ein paar mühs fehlen.

Im übrigen gibt es bei der originalen Konstruktion keine Möglichkeit, die Lager auszubauen, ohne die Kraft über die Wälzkörper zu übertragen. Ich fand das auch nicht gut, aber habe beherzt die Achse auf der Drehbank mit der Pinole rausgeschlagen. Und wie gesagt, die Lager laufen immer noch geräuschlos am Originalteil.


Die Achse trägt auf der Rückseite den Exzenter zum Riemen spannen. Das Rohr des Exzenters wiederum sitzt in einer total primitiven Klammer, die Teil des Motorgehäuses ist. Auch hier wird alles nur über Reibung gehalten.

Und wenn man im Engineering schon im Motorgehäuse angekommen ist, fallen bestimmt auch noch Dinge an der Kurbelwelle auf, die so nicht gut sind.


Das kaputte Lager habe ich jetzt draußen. Da war schon echte Gewalt nötig und bestimmungsgemäß ist das Lager auch nicht rausgeknallt, sondern hat sich den ganzen Weg lang ordentlich gewehrt. Was habe ich so klug geschrieben, Kunstharz mit Microglaskugeln füllen erhöht die Haftung - Volltreffer ! Ich Depp, hätte ich mal vorher besser überlegt oder zugehört.

Zum Teil ist das Harz am geschliffenen Lagerring fest, zum andern Teil noch Reste in der Messingbüchse. Es ist schon erstaunlich, wie ein Luftfahrt zertifizierter Epoxy-Kleber nach dem Tempern im Ofen selbst auf Flächen klebt, von denen man eigentlich erwartet, dass man den Film so abziehen oder kratzen kann.

Ich will nun das andere, heile Lager vorsichtig reinschieben und erstmal eine Laufkontrolle machen. Dann lasse ich das ganze mal emotional bei einer Tasse Kaffee an mir vorbeiziehen. Vielleicht kommen mir dann so Gedanken "Will ich überhaupt fliegen ? " oder so

Die Bearbeitung von Sitzen für Kegelrollenlager traue ich mir nicht zu. Ich haber zwar schon ein Flugzeug gebaut, was heute immer noch schön fliegt, aber den Motor habe ich nicht geöffnet, sondern nur mit vier Motorradvergasern etwas verfeinert . . .

Der schwierigste Maschinenbau am Flieger war das Fahrwerk. Da habe ich mir ein Rohr gekauft und es als virtuelle Achse genommen, habe die Beinchen mit meinen eigenen Schweißkünsten dran geheftet und dann die Achse so zersägt, dass ich nur noch die beiden Achsstummel an den Fahrwerksbeinen hatte.

Damit bin ich dann zu einem geprüften Schweißer und habe ihm erklärt, was ich wollte. Der hat gelacht und gesagt: "So genau, wie du Fahrwerk baust, wächst keine Wiese "

Die Räder waren übrigens Schubkarrenräder, die nur über die Achsstummel geschoben und gesichert werden mußten. Das konnte sogar ich!


Gruß

Werner

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