Och Waldi, Du bist nett !


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Geschrieben von Werner am 28. Juni 2021 10:27:29:

Als Antwort auf: Würde ich nicht sagen. geschrieben von waldi am 28. Juni 2021 09:54:57:

Moin,

jetzt habe ich den finalen Kick bekommen, heute mittag wieder den Vorschlaghammer zu schwingen. Im Moment darf ich nicht, die Frau Doktor beschwert sich dann, weil sie Patienten hat.

Ich habe gestern abend auch festgestellt, dass die Nabe lange ausläuft, wenn ich sie am hinteren Lager festhalte, und nur kurz, wenn ich das vordere Lager nehme. Damit ist der Zustand doch wohl nicht mehr so ganz das Ware.

An die Lagerreibung in Relation zur Rollreibung habe ich gar nicht gedacht. Danke für den Input, ich nehm dich auch mal mit beim Fliegen (mußt allerdings auf der Tragfläche Platz nehmen, es gibt nur einen Sitz joker)

Die Axialkräfte werden durch die Rillenkugellager mit übernommen. Das ist nicht besonders toll, aber auch vom Lagerhersteller durchaus so vorgesehen. Es hat etwas gedauert, bis ich die Angaben dazu gefunden habe, aber bei der vorhandenen Lagerauswahl klappt das ohne weiteres. Theoretisch könnten viel kleinere Lager den Job übernehmen, aber dann wäre die Achse halt zu schwach.

Der Propellerzug ist auch eher milde zu nennen. Ich gehe mal so von 70kg (sorry 700 Newton) aus. Das reicht aber bei dem niedrigen Gesamtgewicht schon aus, um flott anzurollen.

Mich ärgert halt, dass durch die beiden Festlager Axialkräfte entstehen können, die weit über den Betriebszustand hinaus gehen. Die Tatsache, dass dieser Motor mit modernsten Maschinen gefertig wurde, heißt nicht, dass auch alle Konstruktionsregeln eingehalten wurden.

Dennoch mag ich solche Firmen. Sie bauen mit Herzblut und fliegen ihre Produkte auch selbst. Geld gibt es nur wenig und viele der Erbauer haben noch einen anderen Job, um leben zu können. Wenn sich Fehler herausstellen, wird häufig einfach die Produktion eingestellt und das wars.

So hat die Firma Verner z.B. einen Dreizylinder Sternmotor gebaut, der leider Ausfälle gezeigt hat und jetzt nicht mehr im Programm ist. Dennoch sind die, die einen haben, total begeistert von dem Ding. Er ist superleicht, sehr kräftig und hat einen unbeschreiblichen Sound. Ich wette, dass verschiedene Leute sich schon um die Schwachpunkte gekümmert haben und vielleicht auch schon Abhilfe begonnen haben.

Wer sich im Armateurflugzeugbau tummelt, darf nicht zimperlich sein. Garantien gibt es nicht und eine profunde Segelflugzeugausbildung ist von großem Vorteil. Denn dort ist von Anfang an klar, dass man wieder runter kommt und man kann das in Ruhe und unter Anleitung lernen, wie man sich die Resthöhe einteilt. Als mir bei meinem Doppeldecker plötzlich Benzin über den heißen Auspuff gelaufen ist, war ich hinterher selbst erstaunt, wie locker die Landung verlief. Der alte Kastendrachen ist zwar mehr geplumpst, als gesegelt, aber es ist alles gut gegangen.

Im Motorflugbetrieb wird bei der Schulung zwar auch eine Notlandung geübt, aber das geht kaum ins Blut. Der Lehrer nimmt das Gas weg und sagt "Motorausfall" und wenn der Schüler erklärt, wo er vorhat zu landen und wie er anfliegt, dann gibt der Fluglehrer wieder Gas und die Übung ist beendet. Passiert sowas dann wirklich, dann nimmt der Streß häufig überhand und der Pilot versucht sich krampfhaft zu erinnern, was zu tun ist und beginnt Fehler zu machen.

Den Segelflieger kann ein Motorausfall weniger schocken. Ein Auge ist immer mit auf dem Boden und checkt Landemöglichkeiten.

Gruß

Werner


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