Gut, dass inzwischen die Flugzeuge so sparsam sind


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Geschrieben von Werner am 19. Mai 2021 02:16:20:

Als Antwort auf: Anfang geschrieben von Henzo am 18. Mai 2021 23:37:51:

denn wo sollte man sonst sooooooo viel Biosprit herkriegen . . . . .


Ich suche verzweifelt nach Angaben über den Leerlaufverbrauch der Triebwerke.

Ich wage jetzt mal Annahmen und nehme 15% vom Maximalverbrauch. Ich weiß es aber wirklich nicht. Das Verhältnis ist jedenfalls deutlich schlechter, als bei Kolbenmotoren.

Das GE90 braucht beim Take Off etwa 14.000 Liter/h, also beim Zweistrahler B777 28.000 Liter. 15% davon sind 4200 Liter/h, also pro Minute 70 Liter.

Der Airliner startet also seine Triebwerke und rollt gemächlich los. Bei voller Beladung haben die Reifen ein Tempolimit, weil sie sonst zu warm werden. Für den Start würde das zwar gehen, aber bei einem potentiellen Startabbruch mit Vollbremsung auf den Rädern bestünde die Gefahr des Reifenplatzers.

Wenn also die Großen zum Start rollen, sieht das nicht nur langsam aus, es ist auch langsam.

Damit das Flugzeug wirklich mit seinem max. erlaubten Startgewicht abheben kann, wird es an der Rampe ein wenig überladen. Es kommt also mehr Sprit rein, als es zum Fliegen haben darf, das Flugzeug.

Hier eine kleine Grafik:

https://de.wikipedia.org/wiki/Höchstabfluggewicht

Das führt unter anderem zu dem Kuriosum, wenn Flugzeuge z.B. in Chikago oder anderen Großflughäfen starten, wird für das Rollen und Warten ein Überschuß getankt, der mitunter gar nicht verbraucht wird, weil das Flugzeug z.B. nicht warten mußte oder eine näher gelegene Startbahn nutzen kann.

Also wartet die Crew mit dem Start, bis das Gewicht stimmt. 40


Leider fehlen mir jetzt Angaben, aber der Unterschied zwischen Ramp Weight und Take Off Weight wird in Tonnen ausgedrückt. Bis also der Flieger überhaupt mal fliegt, sind wir mit dem Sprit mit unseren Autos schon längst über alle Berge.

Und nun kommt Biosprit - dann mal viel Spaß. Es werden Verbrauchsangaben pro Kilometer und Sitzplatz gemacht, um zu zeigen, wie wirtschaftlich doch das Fliegen ist. Aber das sind alles nur Formeln, deren Vergleichsqualität böse hinkt. Die Entfernung nach China in Kilometern auszudrücken und mit PKW zu vergleichen, ist aus meiner Sicht Blödsinn, weil kaum jemand mit dem Auto nach China fahren würde.

Der Durst der Flieger ist immens, auch der der modernen Flieger. Damit das teure Biosprit abzufackeln ist Luxus.

Aber wie schon gesagt, es ist alles Politik und der Luftverkehr darf eben nicht hintenan stehen, wenn es um Gutmensch und Umweltpolitik geht.

Mineralöl ist (ohne Steuern) immer noch das billigste, was es gibt. Würde Flugsprit adäquat besteuert, stünden die Flugzeuge eh fast alle am Boden. Da nimmt es sich schon wie Hohn aus, wenn die behaupten, sie täten jetzt was für die Umwelt.

Gruß

Werner



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