Wo ist die Made?


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Geschrieben von MarkusMünchen am 09. Mai 2021 19:45:44:

Als Antwort auf: stimmt ja geschrieben von schumi am 07. Mai 2021 19:16:01:

Tacho!
Was ist an dem Absatz
"Die instinktive Selbstüberschätzung zeigt sich während der Corona-Pandemie besonders spektakulär. Menschen, die Polymerase Chain Reaction noch nicht einmal buchstabieren können, fühlen sich berufen, ihre Meinung zu den PCR-Tests in die Welt hinauszuschreien. Dabei spielt auch der sogenannte Dunning-Kruger-Effekt mit: Inkompetenten Menschen fehlt leider auch die Kompetenz, ihre Inkompetenz zu erkennen."
problematisch?

Ich würde ihn sofort unterschreiben, denn ich hatte genug Diskussionen mit genau solchen Leuten. Dass sie mir (alle!) nicht mal in Ansätzen erklären konnten, wie die PCR oder ein mRNA-Impfstoff funktioniert, hat sie (auch alle!) nicht gestört - denn sie wissen todsicher, dass damit finstere Absichten verfolgt werden und dass alles Lüge ist, das ist ihnen Beweis genug. Fehlendes Wissen wird durch umso mehr Meinung und Lautstärke ersetzt und durch die jeweiligen Echokammern noch potenziert und betoniert. Da ist die "instinktive Selbstüberschätzung" dann nicht nur Ursache, sondern auch Wirkung.
Im Laufe der Corona-Pandemie sind natürlich viele Fehler passiert. In der Politik meiner Meinung nach meistens aus Überforderung, falschen Prioritäten, Inkompetenz und Dummheit, in der Wissenschaft vor allem anfangs aus Mangel an Daten und gesichertem Wissen. Deswegen haben sich die einschlägigen Wissenschaftler (Drosten, Wieler usw., auch Kekulé) anfangs auch so oft korrigiert - man irrt sich in der Wissenschaft eben voran, wie Lesch so schön sagt. Böse Absicht konnte ich darin keine Entdecken, auch nicht in der Politik. Von den einschlägigen Gegnern (Wodarg, Ballweg, Schiffmann usw.) habe ich keinerlei Korrektur gehört. Nie. Die hatten immer Recht, von Anfang an, unverrückbar in Stein gemeißelt. Über deren Motive kann ich nur mutmaßen, aber hehre waren und sind meiner Meinung nach keine dabei. Trotzdem (oder deswegen?) werden sie von ihrer Anhängerschaft bejubelt und gesponsert.
Dazu fällt mir Nicolas Boileau-Despréaux ein: "Ein Dummkopf findet immer noch einen Dümmeren, der ihn bewundert."

Ich kann auch keine gesellschaftliche Umgestaltung ausmachen, wohl aber eine gesellschaftliche Veränderung. Das ist ein Unterschied, denn das erste kommt von oben, das zweite von innen. Eine sehr bedenkliche Veränderung z.B. ist, dass Journalisten teilweise nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen können, weil sie nicht mehr sicher sind: "Aufgrund der vielen Übergriffe auf Corona-Demonstrationen mussten wir die Lage der Pressefreiheit in Deutschland von "gut" auf nur noch "zufriedenstellend" herabstufen: ein deutliches Alarmsignal." (Michael Rediske, RSF). Ebenso bedenklich finde ich die Flut von Hassbotschaften und Morddrohungen, die praktisch ausschließlich den Leuten zugehen, die Leuten aus der Ecke der Systemgegner widersprechen. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass ein Querdenker oder ein AFD-Politiker jemals eine Morddrohung erhalten hätte, denn dann hätten die sofort ein Riesenfass aufgemacht. Auch finde ich schlimm, dass man mittlerweile sofort nicht nur zum Gegner, sondern zum Feind deklariert wird, wenn man etwas sagt oder macht, was dem Gegenüber nicht passt. Auch hier tun sich die Systemgegner unrühmlich hervor, siehe Pressefreiheit. Dass die überwiegend kein großes Problem damit haben, wenn ihre "Feinde" an Leib und Leben bedroht werden, ist eine weitere Veränderung, die ich sehr ungut finde.
Die Aussage, dass das Volk mit Angst gefügig gemacht wird bzw. werden soll halte ich für kompletten Unfug bzw. eine plumpe Ausrede, um seinen "Widerstand" rechtfertigen zu können. Ich kenne jedenfalls niemand, der tatsächlich Angst hat. Weder vor CoVid noch vor der Staatsmacht. Aber dafür kenne ich Leute, die sich im "Widerstand" wähnen und sich dabei wahnsinnig gut finden, mit Fake-Attest und auf Krawall gebürstet ohne Maske in den Supermarkt zu marschieren...

Gruß, Markus


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