Re: Das Offentsichtliche


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Geschrieben von Joachim S am 20. November 2020 12:48:24:

Als Antwort auf: Das Offentsichtliche geschrieben von Werner am 20. November 2020 11:02:06:

>>wie die meisten erfolgreichen Leute.

Hi Werner,

das bezweifle ich... Ich denke eher, erfolgreiche Leute sind statistisch etwa genau so gläubig oder ungläubig, wie der Durchschnitt ihrer jeweiligen Umgebung und Zeit.

Schaut man auf die Vergangenheit, wird man nur wenige ungläubige Leute finden. Im Mittelalter war es kaum möglich, ungläubig zu sein. Die Sozialisation war nicht danach, und die Wissenschaft konnte nicht über die Erde hinaus blicken.

Gott hat da noch die Welt erklärt und definiert... Ja damals waren erfolgreiche Leute meist gläubig. Wie alle anderen auch. Dann blickte Galileo durch ein Fernglas, und es änderte sich so Einiges...

An Adam und Eva und Schöpfung in 7 Tagen, daran glaubt heute kaum noch jemand, nur noch Ignoranten oder "intellektuell oder informationell Benachteiligte". Man WEISS es eben besser.

Wir WISSEN heute, dass wir nicht das Zentrum der Schöpfung sind. Und
so wissen wir auch, dass Gott uns nicht nach seinem Bilde erschaffen hat.

Es ist kein Platz für Gott in unserem Universum. Es beruht auf Regeln und Gesetzen, und auf einer unvorstellbar großen Menge an Zufall im mikroskopischem Bereich, der sich auch ins Makroskopische ausweitet.

Platz für Gott bleibt außerhalb des Universums. Ein "Gott" könnte die Regeln aufgestellt haben, nach denen es funktioniert.

Dass "er" nun das Treiben von ein paar unbedeutenden Kohlenstoffeinheiten irgendwo da drin beobachtet, womöglich gar mit Anteilnahme, Mitgefühl, gar mit Wohlwollen oder Zorn? Das ist eine verdammt egozentrische Ansicht, da nehmen wir uns zu wichtig...

Es ist einfach zu verstehen, warum wir glauben wollen... Wir sehnen uns danach, beten und bitten zu können. Als Kind hatten wir große starke Eltern, die haben für uns gesorgt, die Welt erklärt, und wir konnten sie um etwas bitten. Und so Einfluss nehmen, auf die große unbegreifliche Welt. Das Bedürfnis hört nicht einfach auf, wenn wir erwachsen sind.

Nur mit realistischer Einschätzung darüber, wie die Welt funktioniert, hat das nichts zu tun.

Wenn wir irgendeinen Grund haben, uns zu feiern, dann ist es der, dass wir tatsächlich mit den Mitteln der Wissenschaft ganz unglaublich viel verstanden haben.

Lasst uns wirklich erwachsen werden und begreifen.

Wollen wir naiv um Regen beten, oder überlegen, ob wir Gott verärgert haben? Nicht besser überlegen, warum sich das Klima verändert hat, und ob wir vielleicht was tun können?

Bei Pandemien müssen wir auch nicht mehr beten, wir wissen wie Viren funktionieren und sich verbreiten, und können Impstoffe entwickeln.

Was auch immer, Eines ist sicher: Gott wird uns nicht retten. Vor nichts.

Nicht beim Klima, nicht vor Vulkanen oder Asteroiden, Erdbeben, Pandemien.

Wir wissen das. Manch Einer leugnet es trotzdem.

Der Glaube ist vielleicht was für die "Seele". Vielen mag er helfen.

Wenn mit dem Glauben aber Entscheidungen begründet werden, dann ist bei mir ein Punkt erreicht, wo ich massiv nervös werde...

Gruss Jo



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