Hamomedes wegen Schrauben


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Geschrieben von Werner am 17. November 2020 21:37:26:

Moin,

ich weiß nicht, wie man alte Texte wieder vorholt.

Vor einiger Zeit gab es die Frage, warum Sechskant-Schraubenköpfe nicht mit der gesamten Fläche aufliegen, sondern noch mal einen Bund haben.

Dazu habe ich jetzt folgende Erklärung von einem Schraubenmann bekommen.

Die Schraubenköpfe werden durch Stauchen mit einem Schlagwerkzeug erzeugt. Egal ob runder Kopf oder Linse oder Sechskant, es ist immer das gleich Prinzip.

Runde Köpfe werden in der Matrize des Schlaghammers so gut, dass sie nicht mehr nachbearbeitet werden müssen. Schlitze werden reingesägt, gelegentlich nicht optimal entgratet. Alle anderen Sachen wie Inbus oder Kreuzschlitz sind geeignet zum direkten Stauchen. Bei den Sechskanten klappt das Stauchen nicht so gut, es bleiben Spitzen an den Ecken, die beim späteren Anschrägen verschwinden. Oben wird angeschrägt, wie bei einer Mutter, unten am Schaft allerdings nicht, weil dann die Angriffsfläche für das Werkzeug kleiner würde. Deshalb wird dort geplant, mehr oder weniger stark. Je nach Qualität, kann man mit der Schieblehre feststellen, dass eine Sechskantschraube über den Umfang nicht exakt die gleiche Schlüsselweite hat.

Schrauben, die das scheinbar keinen Bund haben, entpuppen sich bei genauem Hinsehen auch so gefertigt. Der Bund ist manchmal so klein, dass man ihn nicht wahr nimmt.

Täte man nichts, dann würden die Überstände auf der Auflage übel kratzen und vor allem kein bestimmbares Anzugsmoment für die ganze Serie gleich haben.

Ich habe noch mal getjubt und eine Sendung mit der Maus gefunden, die das zwar nicht direkt bestätigt, aber den Herstellungsprozeß zeigt und das ganze plausibel macht.


Gruß

Werner

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