Ja, so war ja auch die alte Konstruktion


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Geschrieben von Werner am 18. Oktober 2020 21:34:19:

Als Antwort auf: Re: Danke für die nette Antwort geschrieben von Frank S. am 18. Oktober 2020 18:10:47:

aber leider ist das nicht von vorn, sondern von hinten. Und da sehe ich nach der Montage nicht mehr, was passiert.

Zudem ist an dieser Stelle der größte Durchmesser des Kurbelwellenkonus und mir widerstrebt es, dort axial ins Material zu bohren. Im ultraleichten Bereich wird leider viel Mist verzapft, immer unter dem Deckmantel, möglichst leicht zu bauen. Aber da die Motoren nicht abgenommen werden müssen nach Luftrecht, schaut eben auch keiner so wirklich genau hin.

Die Wärmeausdehnung der Nabe halte ich nicht für kritisch.

Bei einem E-Modul von 70.000 N/mm² und einem Ausdehnungskoeffizienten von 2,4 % pro 1000°K ist unter der Vorraussetzung, der Stahl würde kein bißchen nachgeben eine Druckspannung von 1,68 N/mm²K zu erarten. Ich kann also ruhig 50 oder 60 °C an dieser Stelle ansetzen, ohne dass kritische Spannungen entstehen. So wirklich warm wird es an dieser Stelle nicht. Der Riemen erzeugt Wärme und durch die Kurbelwelle wird auch noch minimal etwas übertragen werden. Eigentlich kann man solche Riementriebe nach Probeläufen immer anfassen, ohne sich die Finger zu verbrennen.


Die Zylinderkopfdeckel sind leider nicht richtig dicht. Da die Zylinder aus einem Roller stammen, wo sie aufrecht stehen und die Dichtung eher eine Spritzabdichtung ist, passiert dort nichts. Bei meinem Ding liegen die Zylinder in Boxer-Anordnung und aus einer Seite tropft es, wenn man den Flieger auf die Nase stellt.

Das sind alles noch so Baustellen. Die ganzen Sensoren und Anzeigegeräte kommen alle neu. Der Drehzahlmesser funktioniert nicht richtig und eine Temperaturanzeige zeigt Mondwerte. Der Auspuff pufft so vor sich hin. Das Abgas kommt nicht nur aus dem kleinen Endrörchen, sondern auch an anderen Stellen lautstark heraus. Das wird alles noch ein wenig dauern, bis mal richtiges Air-Feeling aufkommen kann.

Die ganze Kiste diente ursprünglich zum Erlangen des Mustergutachtens in Deutschland. Um testen zu können, wurde eine sog. vorläufige Verkehrszulassung erteilt. Dann wurde mehr oder weniger hemmungslos daran rumgebastelt und als die Musterzulassung erteilt war, verschwand das Ding in einer Gerage, ohne je selbst die richtige Verkehrszulassung erhalten zu haben. Und so kam es, es war genau das, was ich wollte und der Preis war weit unter dem, was ich hätte bezahlen müssen, wenn ich das Ding als Bausatz gekauft hätte. Da bin ich schwach geworden. Das hab ich jetzt davon.

Mein Kleiner steht neben mir und kann sehen, was ich über ihn schreibe. Er stinkt nicht, macht keinen Krach, ist ganz lieb. Ich kann ihn an der Schnauze anheben und woanders hinstellen. So muß das. Andere stellen sich ihr Motorrad neben das Bett.


Gruß

Werner

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