Da gibt es auch spezielles Werkzeug für


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Geschrieben von Werner am 17. Oktober 2020 00:18:40:

Als Antwort auf: Stimmt geschrieben von Uli S. am 16. Oktober 2020 23:39:09:

Moin,

bei den YAMAHAS waren das Kreuzschlitzschrauben. Es gab beim Schraubenhändler fertig zusammen gestellte Sätze Inbusschrauben, sogar mit Anleitung, welche wohin gehört. Ich kannte viele, die sich die Beutelchen hin gelegt haben, aber ihre alten Schrauben nicht aufbekamen und so blieb es dann.

Weiß nicht mehr, wie das Werkzeug hieß, aber es sah aus, wie ein Bohrfutter und drehte beim Draufschlagen die Schraube nach ca. 45 ° nach links. Man tat gut daran, das Spiel im Gerät schon vorher nach links wegzudrehen, sonst konnte es beim Draufhauen auch weh tun.

Nachdem wir das Ding hatten in der Mopedclique, konnte uns keine Schraube mehr wiederstehen. Trotzem haben wir die Kreuzschlitze nicht mehr rein gedreht, sondern Inbus verwendet. Es war Ehrensache, diese Schrauben am Motorgehäuse zu haben. Manch einer ließ sie sich reindrehen, ohne dass er je ins Gehäuse geschaut hätte.

Ich habe Klebereste an den Schraubenköpfen gefunden. Linsen-Senkkopf-Schrauben sind es deshalb, damit kein Schraubenkopf am Motorgehäuse kratzt. Zusätzlich gibt es noch zwei Paßstifte, die allerdings lächerlich klein sind. Das ganze ist mir extrem unbehaglich und ich wollte eigentlich die Nabe noch einmal fertigen lassen aus Stahl, um dann das Zahnrad mit Schwungrad darauf anzuschweißen.

Nun erfahre ich, dass man C45 nur schlecht schweißen kann - bin halt nicht der Materialexperte.

Jetzt stehe ich also wieder am Anfang und überlege eine Verbindung zwischen Alunabe 60mm Durchmesser und Schwungrad, ca. 180mm.


In der Lehre haben wir langsam laufende Zahnräder auf ihren Wellen richtig ausgerichtet und dann in die Fase zwischen Welle und Rad gebohrt. Dann kam ein Gewinde rein und eine Madenschraube und fertig war die formschlüssige Verbindung. Die Verbindung konnte man nicht vorher mit Paßfeder festlegen, weil zu beiden Seiten der Maschinen die Zahnradtriebe in der exakt gleichen Stellung laufen mußten. Das konnte man eigentlich erst bei zusammen gebauter Maschine machen.

Weiß nicht, ob das eine Gaunermethode ist oder sogar irgendwo im Dubbel steht. Problem ist, wenn die Nabe aus Alu ist und das Schwungrad (-rädchen) aus Stahl, dann könnte es mit der geplanten Bohrung schwierig werden. Vom Gewinde will ich gar nicht erst anfangen.

Ich habe mir dann gedacht, ok, die bestehende Verbindung hält ja auch - besser, als mir lieb ist. Und dann könnte ich es ja genau so wieder machen.

Am besten ich zeige mal ein Foto von dem Ding:

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Links sieht man das Zahnrad mit der Nabe für den Keilrippenriemen.

Rechts ist die neue Nabe für den Zahnriemen. Hätte ich das Zahnrad gleich los bekommen, dann hätte ich es vermutlich genau so wieder auf die neue Nabe montiert. Allerdings ist das Zahnrad nicht mehr wirklich gut, einzelne Zähne schon ziemlich angekratzt. Und außerdem möchte ich das Rad nicht so leicht wie möglich, sondern so schwer wie möglich haben, damit der Motor im Leerlauf ruhiger läuft.

Am liebsten hätte ich es alles auch einem Stück, aber der Hersteller für die Zahnriemennaben kann das nicht fertigen, weil der Fräserauslauf dann in die Schwungscheibe gerät. Und mehr Platz für längere Naben ist nicht bei dem Winzling.


Von dem Motortyp gibt es etwa 100 Stück. Der Hersteller sagt einem höflich, aber bestimmt, dass er den Motor nicht mehr fertigt und auch keine Unterstützung mehr dafür gibt. In der Anleitung steht nichts von der Zerlegung der Maschine, sondern nur die üblichen Daten und 1000 Warnhinweise, was man damit alles NICHT machen darf.

Gruß

Werner

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