Re: @dat ingenör - torsten


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Fredy am 14. Oktober 2020 22:57:32:

Als Antwort auf: Re: @dat ingenör - torsten geschrieben von dat ingenör - torsten am 14. Oktober 2020 09:54:45:

"nee verschwörungstheorien sind anders.. klar wird das eauto schlecht geredet das liegt in der natur der sache.. wobei das langsam zu ende geht weil die die das getan haben jetzt selber beginnen welche zu verkaufen.."

HALT! Ich will das E Auto nicht schlecht reden. Ich mag die kisten, fahre gerne damit, aber für mich sind das momentan noch reine Spaß- oder Kurzstrecken-Einkaufsautos.
Warum? Nun, beruflich fahre ich im Jahr weit über 100tkm. Das würde sich sicherlich reduzieren wenn ich ein E Auto als Firmenwagen hätte, aber nicht weil die Arbeit weniger wird, sondern weil ich soviel Zeit mit dem Laden vertrödle. Nach 40-60 min Wartezeit auf nen vollen Akku habe ich dann...? 250-350 effektive km an Reichweite. Aber auch nur bei Tempomat 100. Mein bevorzugtes Reisetempo liegt 20km/h drüber. Mein Diesel genehmigt sich dann 4,4l/100km was 1200-1400km Reichweite pro Tankfüllung ergibt. Ich könnte mit der langen Ladedauer leben wenn ich dafür mit einer Reichweite von effektiv 600-800km bei MEINER Fahrweise rechnen kann. Alles unter 600km Reichweite pro Ladung macht für MICH absolut keinen Sinn.
Fürs Wochenende zun Spaß haben nen Model S 105P in der Garage? Warum nicht. Unter der Woche kann Frauchen damit ihre 7km zur Arbeit und 7km wieder zurück fahren, inkl. Besorgungs- und Einkaufsfahrten kommen keine 200-250km pro Woche zusammen. Freitags abends wird er dann angestöpselt damit ich samstags morgens nicht das eBike zum Bäcker nehmen muss, sondern Tesla fahren kann. Soweit so schön. Aber was ist mit den Urlaubsfahrten? 3 Räder auf dem AHK-RAdträger, Gepäck für 3 Personen im Kofferraum (ähm ja, also doch ein Model X) und dann gehts ab. Dummerweise sind nicht urlaubsmäßig nicht sooooooo sehr die Familie die 60km zum Flughafen fährt und dann in den Flieger steigt, sondern eher Nordsee, Ostsee, Gardaseeurlaub macht.
Nordsee mit einer Akkuladung im Model X? Najaaaaaaaa doch... könnte gerade so hinhauen, aber dann mit warnendem Christbaum die letzten 30km.
Ostsee? Keine Chance, mindestens einmal aufladen zwischendurch.
Gardasee? Ähm... hast du mal versucht mitm E Auto nach Italien zu fahren? So von Mitteldeutschland aus? Wieviele Ladekarten nimmst du mit? Bei wievielen Anbietern meldest du dich an?
Warum kann ich nicht mit der Mastercard an jeder säule Zahlen? Beim fossilen tanken geht das doch auch?
Sorry, aber die Infrastruktur ist südlich von Dänemark einfach ne Katastrophe wenns um E-Tankstellen geht. Gut, die Niederlande bilden ne Ausnahme, aber der Rest... neee. Norwegen ist ein Traum!!!
Würde ich DA leben, ich hätte sicher nen Tesla privat, nen Tesla für die Frau und nen Tesla als Firmenwagen... man bekommt die dinger da oben ja quasi hinterhergeworfen.

"das problem ist immer wissen.. thema rohstoffgewinnung.. nehmen wir das beispiel kobalt.. da hacken alle auf tesla rum - die witzigerweise kein kobalt aus dem konbgo in den autos haben und die sind die am wenigsten kobalt in die batterien einbauen.. das kobalt auch zur entschwefelung von kraftstoffen benutzt wird darüber redet komischerweise keiner.. das jede menge seltener erden in abgastechnik von verbrenner genutzt wird ist egal.. das eautos teilweise solche rohstoffe in den emotoren benötigen ist aber ganz schlimm.. einige meinen sogar in den akkus wären seltene erden - das stimmt nichtmal."

Ist mir alles bekannt, aber ich glaube von den, achtung Insider, grünen Kobolden habe ich nicht gesprochen.


"lithium im autoakku ist ein drama, lithium im gleichen laptop akku - naja geht schon.."

auch im eBike absolut problemfrei, nur im E-Auto, da ist es schlimm...
Nein, auch das sehe ich NICHT so. Wenn man die ganzen Smartphones die weltweit mit Li(xx)Akkus ausgerüstet sind zusammennimmt, dann sind die paar E-Auto-Akkus eher ein Fliegensch.... ääääh sorry, Tropfen auf dem heißen Stein.

"es ist aber gut das auf diesen dingen rumgeritten wurde.. denn dadurch hat tesla sich angestrengt und der neue akku ist komplett kobaltfrei und das lithium für die amerikanische produktion kommt dann auch aus den usa"

Und genau DA ist der Hund begraben. Tesla ist die einzige Marke der ich VERTRAUEN würde wenn es um ein E-Auto geht. Warum?
Punkt 1: die akkus.
Punkt 2: der Elon hat eine Vision und DIESE Vision will er verwirklichen. Steht er vor nem Problem, so wird das gelöst. Siehe Akkus. Zukaufen? Wir wollen aber das unsere Autos mehr Reichweite haben. Eure Akkus können das nicht? Gut, dann bauen wir selbst Akkus, und das auch noch umweltfreundlich!!
Das einzige was mich an Tesla, neben der für MICH zu geringen Reichweite, stört sind folgende Dinge:
- Der Umgang mit den Kunden bei Reklamationen. Sorry, aber geht nicht! Kunde ist König! Vielleicht nicht in den USA, aber in Deutschland schon. Und hat der Kunde ne Reklamation, dann hat man die gefälligst abzuarbeiten. Aber nein, der Kunde wird sitzen gelassen und für 7-10 Jahre gesperrt! Hallo?
- Die leider relativ schlechte Qualität bei gewissen Details. Hast du dir mal die Schweißnähte angeguckt? Oh hilfe....
- die Geräuschkulisse im Inneren wenn man DOCH mal etwas schneller unterwegs sein möchte. Wenn ich in nem 100.000€ Auto zwar nur ein leises summen vom Motor wahrnehme weil da nichts verbrannt wird, dafür aber denke ich sitze auf der Tragfläche einer Concorde weil die Windgeräusche so extrem sind.... neee. dann lieber nen Dacia... der mag nur 180 schaffen, ist dafür aber erheblich leiser!

"und nein keiner wird dafür grundwasser verlieren es wird nebenbei gewonnen.."

hier vielleicht nicht, aber leider ist genau DAS ein riesen Thema in gewissen Ländern unterhalb des Äquators... Das ist leider Fakt und kann auch nicht schön geredet werden. Gut, Tesla mag es in den USA und hier anders machen, aber Tesla ist nunmal nicht der einzige der Akkus herstellt.

"die deutschen hersteller werden aber wohl noch länger kobalt benötigen - sie fertigen ja keine eigenen zellen sondern müssen nehmen was der markt hergibt. aber da ja weniger kraftstoff entschwefelt werden muss, gibts dann auch mehr kobalt am markt"

Die deutschen Hersteller setzen ja auch mehr und mehr auf hybrid, die Schweden übrigens auch, auch wenn die demnächst umschwenken.
Und ja, ein Hybrid wäre sicher ein schön günstiger Firmenwagen, aber wozu? Weil ich dann, dank kleineren Dieseltanks, pauschal schon 300km weniger Reichweite habe, dann wegen dem Extragewicht nochmal 150km weniger Reichweite habe? Der Hybrid wiegt das auf? Ja.... durch 50-70km elektrische Reichweite.... woooow!!!
Danke, kein bedarf. Und leider ist genau das auch bei 90% der Hybrid-Firmenwagen. Zwar steuerlich supergünstig, aber umwelttechnisch ne größere Katastrophe als ein Euro 4 Diesel in Stuttgart.


"elektronik ist ein thema.. die mcu1 die beim tesla kaputt geht, ist opfer eines fehlers der software.. rep kostet 500,- ne agr in nem modernen vw diesel rep kostet 2-3000,- , ärgerlich aber das gleich thema - beides fehlkonstruktionen."


Ich weiß jetzt nicht was an ner AGR Rep 2000€ kostet, aber ok...
AGR Kühler macht rund 600-800 Euro. Festgegammelte Bremssättel beim Elektroauto sind auf dauer teurer...
Das mit der AGR wird aber zukünftig sicher auch immer weniger ein Thema werden... Wird ja heute fast nur noch nach dem DPF abgenommen. Fast kein Ruß mehr, also auch so gut wie keine verkokung mehr.
Weiter könnte man nun die Brandgefahr beim E-Auto angehen.
Was ist wenn ein Verbrenner brennt? Löschschaum, Wasser, Sand... Feuer aus.
Und beim E-Auto? Tja, am besten für 2-4 Wochen in nem Fluß versenken...
Und ob man nun aus nem E-Auto oder aus nem Verbrenner nicht mehr rauskommt wenn die Kiste brennt... egal oder? Wenn man verbrennt verbrennt man. Nur gehen E-Autos leider öfter in Flammen auf als Benziner oder gar Diesel.


"ob der akku 30jahre hält? schwer zu sagen im heimspeicherbereich ist man gerade überrascht wie lang li/io akkus teilweise halten.."

Sind wir ehrlich. Nach 30 Jahren ist so ein Akku tod...


"ich geh übrigens wirklich davon aus das die kisten am ende nur noch 50km am stück schaffen.. ich kenn auch einen der fährt nen phev von mitsubishi mit 50km reichweite und quasi nur elektrisch.. (ausser die sofware will den sprit verbrauchen damit er nicht alt wird) also auch für so eine reichweite wirds noch nutzer geben - der kauft dann halt ein billiges auto das nicht mehr viel kann.. oder er ist bastler und tauscht den akku selber aus.. am mod s oder x ist das ja nicht so arg schwer."

Richtig. Aber was kostet so ein neuer Akku? Lohnt das wirklich?
Der Motor wird auch nach ner million Kilometern nicht viel haben, aber was ist mit dem Rest? Wie stabil ist eine Teslakarosse noch nach 30 Jahren und/oder 1.000.000km? ICH, ja ICH... behaupte das die Kisten nach 15 Jahren nur noch vom Rost zusammengehalten werden. Ob nun "Eisenrost" oder Alukorrosion oder whatever. Ich sag nur... "guck dir die Schweißnähte an". Der Rest ist nicht anders.
Und dann ist da die ganze Elektronik.
Schau dir Autos mit viel elektronik aus den 80ern heute an. Funktioniert auch nicht mehr alles wirklich dolle...
Vorteil: man kann aufm Schrott von anderen baugleichen Autos komponenten suchen die noch funktionieren. Mach das beim Tesla... anmelden und abmelden von STG kann in 30 Jahren sicher nicht jeder....


Und nun noch das Nähkästchen.

Ich habe beruflich oft mit großen Kunden zu tun die hier in Deutschland Netze betreiben (kein Mobilfunk!) und/oder Strom produzieren, und/oder Strom anbieten.
Die sehen das ALLE sehr sehr kritisch. Das deutsche Stromnetz mag, verglichen mit vielen anderen europäischen Netzen, zwar ein sehr gutes Netz sein, aber es ist beachtlich gut ausgelastet.
Heute hat fast jeder eine Wärmepumpe die das Netz erheblich mehr belastet als ne popelige Gas oder Ölheizung. Gut, hier und da haben einige ne Solaranlage aufm Dach, oder bekommen den Strom direkt vom Windrad des Bauern nebenan. Aber in windstillen Nächten kann es auch mal kalt sein. Dann kommen im Winter die Elektroheizstäbe in den Wärmepumpen zum Einsatz. Weil, gerade die Luft-Wasser oder Luft-Luft-WPs haben zwischen +2°C und -5°C eine mieserable bilanz. Die tauen im 20 Minuten Takt ab, geheizt wird dann mittels Heizpatrone (meist um 6-12kW). Unter -5°C hilft die Heizpatrone mit, unter -15°C läuft die fast ausschließlich.
Belastet die Netze schon recht gut. Nun kommen noch E-Autos dazu die MASSIV Strom aus dem Netz ziehen.
Es gibt Stimmen von diesen Netzanbietern oder Stromproduzenten, die sagen ganz klar das wir in den nächsten 5-10 Jahren hier in deutschland sehr oft mit elektrischen Blackouts rechnen müssen. Ganz besonders im Winter.
Hinzu kommen die grünen, die ja meinen das Netz könne Strom speichern, und schalten alle AKWs ab.
Hurra hurra...

Gruß
Fredy

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