Re: Engländer kennen nur Paralleltwins! Inzwischen nicht mehr


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Geschrieben von Werner am 12. August 2020 00:11:12:

Als Antwort auf: Engländer kennen nur Paralleltwins! geschrieben von Hanomedes am 11. August 2020 20:33:11:

Moin,

Triumph hat ja die 270° Welle im Zweizylinder - ich weiß nicht, ob bei allen Modellen. Na jedenfalls wurde das heftigst beworben mit mehr Drehmoment, weniger Ungleichförmigkeitsgrad und alles mögliche. Der Sound ist schon interessant, zugegeben und mit einer Ausgleichswelle läuft der Motor subjektiv runder, als der der W650, die eine 360° Welle hat und auch eine Ausgleichswelle, allerdings nur mit einem zentralen Gewicht, während die Triumph die A-Welle über die ganze Länge der KW hat und mit zwei Gewichten arbeiten muß.

Ich glaube, sie haben es einfach gemacht, weil sie es können.

Vor einigen Jahren im W-Forum:

einer Triumph-Fahrer stellt sich vor und hat irgendeine Frage.

Um sein Problem näher einzukreisen, wurde er vom Forum gefragt, ob er die 270° Welle hätte oder die 360° .

Darauf die Antwort: "Nee, ich glaube, so heiß wird die nicht !"


Und der Thread ging noch über 10 Seiten oder mehr, ich hab es nicht mehr verfolgt. Auf jeden Fall hatten alle ihren Spaß.


Leider fahren die Motoren heute nicht mehr so schön, wie früher. Das Drehmoment liegt zwar an, zum Teil auch bei recht niedrigen Drehzahlen, aber der "dicke Dampf von unten" ist bei den meisten Modellen durch Abgasbestimmungen etc. nicht mehr so richtig fühlbar.

So kann man besagte Triumph zwar bei 1000/min fahren und auch sanft beschleunigen, aber so wirklich viel kommt dann noch nicht. Bei meiner W sieht es leider ähnlich aus. Die zupackende Gasannahme stellt sich nicht ein. Der Kat im Auspuff verstopft die Gaswege, der Leerlauf steht extrem mager (TÜV läßt grüßen) und im Übergang werde alle Kunstgriffe gemacht, damit der Motor möglichst schnell etwas fetteres Gemisch bekommt. Aber so richtig wie früher ist es halt nicht.

Unsere alte Triumph Baujahr 1978 ging auf kleinste Gasverstellungen dermaßen los, dass es eine pure Lust war. Dabei hatte der Motor nur einen Vergaser für beide Zylinder und dieser Vergaser hatte keine Membranen, keine Schubanreicherung , keine Beschleunigerpumpe, der hatte gar nichts, einfach ein Schieber und auf. Ein Choke war noch dran.

Ok, und im Leerlauf stand die Einstellung so fett, dass man es dem Motor auch anhörte und dass er auch entsprechend schlechtes Abgas hatte.

Aber der kam aufs Gas, das war eine Pracht.

Heutige großvolumige Zweizylinder muß man vor dem Anfahren erst Andrehen, sonst würgt man sie ab. Meine Bekannte hat eine V900 (YAMAHA?), die geht beim Kupplung kommen lassen einfach aus. Die braucht erstmal einen kurzen Stoß Angebergas, ehe man anfahren kann.

Selbst Harley Davidson ist nicht mehr so, wie früher. Manche Modelle kann man erst ab 2500/min voll aufdrehen. Das war früher deutlich anders.


Nun ja, wenn bald alles elektrisch ist, sind solche Dinge nur noch Erinnerungen - aber schöne !

Gruß

Werner

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