Re: 1.0 VW 3 Zylinder


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Geschrieben von Simon940Td am 10. August 2020 09:39:15:

Als Antwort auf: 1.0 VW 3 Zylinder geschrieben von ESCOR am 07. August 2020 11:21:05:

Hallo Edi,

wir haben einen Fabia Combi 1.0 TSI mit 95 Ps. Was soll ich sagen? Generell fahr ich ja am liebsten mein Volvo 940 Turbodiesel mit knapp 600tkm auf der Uhr, aber nur noch im Sommer...

Zum Fabia:
Positiv: Echt beeindruckend was man aus so einer Nähmaschine rausholen kann. Ich hab jetzt nicht die Supervergleiche, was Laufruhe und Drehmoment angeht find ich das Teil echt klasse. Sogar das Anfahren geht deutlich besser als mit nem T5 TDI Vierzylinder. Der Verbrauch lässt sich auch echt sehen. Tempo 120-130 Autobahn im Sommer 5ltr/100km, im Winter 5,5 ltr/100km. Meine Frau braucht das Teil zum Pendeln in die Stadt, da hat unser alter E46 318i ca 8ltr im Sommer und 9ltr im Winter gebraucht. Der Fabia kommt hier mit um die 5,5 ltr im Sommer und um die 6 ltr im Winter aus. Wenn man viel Vollgas fährt, dreht sich das aber sicher zum Teil um, da die aufgeladenen Motoren dort tendenziell wieder mehr verbrauchen (was mit Sicherheit dann auch überproportional auf die Lebensdauer geht) Ansonsten gewöhnungsbedürftig ist das praktisch nicht vorhandensein einer Motorbremse (jaja, mit dem 6-Zylinder-Wirbelkammermotor ist man diesbezüglich verwöhnt...), aber der Vebrauch kommt halt nicht von ungefähr. Das Fahrzeug ansich ist halt ein Fabia. Fährt einwandfrei (bin aber ansonsten nur Gebrauvhtwagen >200tkm gewöhnt, also kann as wahrscheinlich nicht 100%tig einschätzen). Wir haben jetz etwas über 50tkm auf dem Wagen. Auch gut: Lange ÖWI von 30tkm/2 Jahre.

Negativ: hatten bereits einen Liegenbleiber. Bei 30tkm Drosselklappe defekt, wurde aber anstandslos innerhalb eines Tages incl. Mietwagen ersetzt.

Zur Lebenasdauer:
Die hochaufgeladenen Direkteinspritzer sind ja generell bzgl. LSPI (Klopfen bei niederen Drehzahlen) gefährdet. Hier hat VW ja mit den 1.4-TSI-Motoren viel Lehrgeld bezahlt (Kolbenbrüche weit unter 100tkm). Ich habe 10 Jahre lang Dieselmotorenmechanik entwickelt und vor 2 Jahren in die Batterieentwicklung gewechselt (ja, man muss mit der Zeit gehen). Ich habe mich daher im Detail mit dem Motor vor Kauf auseinandergesetzt. Der Motor verfügt über eine Zweikreiskühlung mit erhöhten Temperaturen an der Laufbuchse. Dies führt natürlich zum Absenken der Reibleistung als auch zum besseren Ausdampfen des Kraftstoffs aus dem Schmierfilm. Da dies ein Grund für LSPI ist, meine ich dass VW hieraus gelernt hat und die Probleme des Konzepts damit soweit gelöst sind. Desweiteren verfügt der Motor mittlerweile über einen Zahnriemen (erste Kontrolle nach 210tkm, kein Wechsel vorgeschrieben). Wenn man durch die Bank die Probleme ALLER Hersteller mit Steuerketten bei aktuellen Fahrzeugen beobachtet, so kommt man zum Schluss dass der Zahnriemen für diesen Motor mit Sicherheit der richtige Weg ist (Steuerkettenprobleme bei den Vorgänger-TSI-Motoren sind ja zuhauf bekannt). Das Problem bei den modernen Steuerketten sind die Öle. Die Ölbelastungen nehmen nicht nur über Thermomanagmnentmassnahmen deutlich zu (Ölverdünnung durch späte Nacheinspritzung, Öleindickung durch Russeintrag, thermische Ölbelastung in den Kühlkanälen der Kolben). Dies wirkt sich dann sehr schnell auf den tribologisch hochbelasteten Bolzen der Ketten aus, weshalb diese verschleissen.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich meine dass der Motor wenn nicht dauernd getreten durchaus das Potential hat, hohe Laufleistungen zu erreichen. Aber das muss natürlich erst bewiesen werden!

Gruß, Simon

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