Gegenargument: 2-Zylinder mit 180° Hubzapfenversatz, Harley-Motor


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Geschrieben von Obi am 09. August 2020 20:49:32:

Als Antwort auf: Re: 1.0 VW 3 Zylinder...Ford3Zyl sogar als 2Zyl.... geschrieben von Schorsch am 09. August 2020 19:33:20:

Servus Schorsch,
schon wieder eine gefühlte Ewigkeit her, daß ich mal bei der Kaiserlichen Hohheit angerufen habe...

Ich habe mir das auch vor langer Zeit überlegt, ob ich wegen einer geplatzten ESL einen JX zum Schrott-X verarbeiten soll. Der stand dann, bis das neue Geweih drauf war, beim Abschlepper in Willenreuth.

Inzwischen bin ich da nicht mehr so schmerzempfindlich.

Die Motoren von manchen britischen Moppeds haben ja trotz Viertaktverfahren 180° Hubzapfenversatz, die kurbeln ja demnach reichlich ungleichförmig ihr Drehmoment in die Kurbelwelle. Beim 4-Zylinder leitet man ja während des Arbeitstakts von Zylinder 4 ein rückwärts gerichtetetes Drehmoment in Richtung von Zylinder 1, weil dort gerade verdichtet wird.
Wenn dagegen Zylinder 1 gerade seinen Arbeitstakt ausführt, wird die Kurbelwelle ja wieder andersherum in sich verdreht - weil zum einen der Zylinder 4 dann gerade das Drehmoment beötigt, das man zum Verdichten der Luft auf Zylinder 4 benötigt und ansonsten wird ja das Drememoment zum Betrieb des Fahrzeugs immer im gleichen Sinn in Richtung des Schwungrads ausgeleitet.
Wenn da einmal ein Arbeitstakt einfach ausfällt, interessiert das die Kurbelwelle vor dem eben beschriebenen Hintergrund betrachtet gar nicht groß.
Möglich, daß man "da Masse-Schwung" (schwäbische Bezeichnung für "das Zwei-Massen-Schwungrad") auf eine niedrigere Erregerfrequenz auslegen muß, damit sich die Gaudi bei einem abgeschalteten Zylinder nicht plötzlich aufschwingt.

Eben eine ganze Textpassage gelöscht, weil ich gerade feststellen mußte, daß ich gar keine 2 gleichen Frequenzen mit einem bekannten Phasenversatz als Erregerschwingung betrachten brauche, sondern eigentlich auch ganz gut mit einer Erregerschwingung aus einer Folge von "Drehmomentslöchern" der gleichen Frequenz von einem einzigen Zylinder argumentieren kann.

Man tut sich da als einer wie ich, der der Technik gerne bei der Arbeit zuschaut, ein wenig leichter.

Der langen Schreibe kurzer Sinn: Wenn es nicht ginge, würde man es wohl auch nicht machen.
Völlig ohne technische Vorkehrungen geht´s vielleicht in die Hose, wenn man mit den gleichen Drehzahlen mit 3 statt 4 Pötten fährt.

Man merkt es allerdings wohl sehr schnell, wenn man glaubt, daß plötzlich Känguruhdiesel oder Känguruhbenzin im Tank ist.

Gruß,
Obi

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