Die RKI-Zahlen vertändlich gemacht


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Geschrieben von Heinz am 26. April 2020 12:22:54:

Hi ins Forum,

das Robert-Koch-Studio serviert uns ja immer noch und täglich recht ungenießbaren Zahlensalat.
Trotz Bauchschmerzen und Würgreizen haben ich es mir in der Vergangenheit regelmäßig angetan, diese Sachen mir zur Gemüte zu führen. Das ist nunmal die "offizelle Speisekarte" nach der hier sämtliche Maßnahmen ablaufen.
Würde ich das nicht weiter ernst nehmen und versuchen zu verstehen, bliebe mir ja auch nur der Wechsel ins Lager der "Gläubigen" (welcher Glaubensrichtung auch immer) und das lehne ich prinzipiell ab.

Nun gibt es einen Lichtblick, den ich hier einbringen möchte:
Das nicht im Verruf der Verbreitung von Verschwörungstheorien (VT) stehende Magazin "Spektrum" lässt einen Prof. Kuhbander, Lehrstuhlinhaber für Psychologie der Uni Regensburg zu Wort kommen, der den Versuch unternimmt, aus den Zutaten des RKI eine verdauliche Nahrungsgrundlage zu erstellen.

https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/von-der-fehlenden-wissenschaftlichen-begruendung-der-corona-massnahmen/

Der Titel fast es bereits zusammen: "Von der fehlenden wissenschaftlichen Begründung der Corona-Maßnahmen"

Der Artikel ist lang aber gründlich. Der Autor scheint bemüht zu sein, sich auf das vermutete, bodennahe Niveau seiner Leserschaft zu begeben. Das finde ich sehr dankenswert, ermöglicht es damit ja insbesondere auch Entscheidungsträgern, die selber evtl. kaum über wissenschaftlichen Hintergrund verfügen, zu verstehen, was das RKI da eingentlich treibt. Interessant wird es nun v.a. in der zweiten Hälfte (arbeitet er sich doch zu Anfang erst einmal daran ab, dass „Fallzahlen“ nur in Relation zur Größe der Stichprobe eine Aussagekraft entwickeln können – das hatten zumindest wir hier im Forum ja bereits durchgekaut).

Das Spannende an dem Artikel ist und das will ich nochmal betonen: Kuhbander steckt im Grunde keine neuen Zutaten oder Annahmen hinein. Er nimmt die Zahlen und Annahmen des RKI und stellt sie lesbar und mit dem Anspruch auf wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit dar.

Eine seiner Schlussfolgerungen ist, dass die Epedemie bereits vor dem Lockdown ihren Höhepunkt erreicht hat.
Das ist schon heftig!

Er beteiligt sich kaum an Spekulationen, ob oder warum die Regierung so handelt, wie sie es tut. Eigentlich öffnet auch er eine Türe um die Sache nun ohne Gesichtsverlust wieder zu normalisieren.

Jedoch wirft Kuhbander die Frage auf, warum bisher nicht bzw. wann nun endlich eine offizielle und repräsentative Studie angestrengt wird. Damit könnte man ganz einfach und überzeugend mit vielen Spekulationen aufräumen!

Bin schon sehr gespannt, welche Spuren das alles in unserer Gesellschaft hinterlassen wird. Ich hoffe sehr, dass wir die Kurve von „Glaube und Gehorsam“ zurück zum kritischen Denken und zum wissenschaftlichen Diskurs bekommen werden, auch wenn es derzeit noch weniger danach aussieht.

Grüße
Heinz

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