Re: vielleicht kommste selber drauf?


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Geschrieben von Joachim S am 20. April 2020 14:53:55:

Als Antwort auf: Re: vielleicht kommste selber drauf? geschrieben von Hanomedes am 19. April 2020 20:16:06:

Hi Dominik,

das meine ich ja, Staatsgrenzen sind sehr oft sehr willkürlich. Und wenn Nationalstaaten dann so wichtig werden, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich nun etwa von Spanien oder Frankreich regiert werde, dann ist Konfliktpotenzial schon deutlich gegeben.

Deswegen wäre es besser, wenn die Unterschiede zwischen den Ländern zunehmend egaler werden.

Mir ist aber auch klar, dass das eher eine schöne Vision ist. Es ist schon logisch, dass Regierung vom Großen ins Kleine funktionieren muss. Aufteilung in Bezirke, Länder, etc. das ist aus praktischen Gründen eher unverzichtbar.

Ich glaube, niemand macht sich einen großen Kopp drum, ob sein Bürgermeister der aus Dortmund ist, oder der aus Bochum. Darüber liegt NRW, darüber Deutschland. Ab nun die Müllabfuhr von Do oder Bo geregelt wird, wen kümmert es schon groß...

Läge über Deutschland noch die EU (was sie ja theoretisch täte), und darüber noch die Weltregierung, wäre es noch egaler. Ich würde das als Fortschritt empfinden. Ein Katalane, der dann noch auf seine Unabhängigkeit pocht, der würde sich eher lächerlich machen.

Nun ja, eine schöne Vision, vielleicht sollte ich zum Arzt gehen. Ändert aber nichts an der zu sehr großen Teilen sinnlosen bis willkürlichen Festlegung der Grenzen von Nationalstaaten.

Kriege um Grenzen mögen in letzter Zeit seltener geworden sein. Aber in der Ukraine geht es schon um Grenzen, auch im Balkan ging es das sicher auch. Worum es ansonsten an den üblichen Schauplätzen geht? Selbst beim IS ging es drum, sein Einflussgebiet zu erweitern. Auch da geht es letztlich (auch) um Grenzen, auch wenn du sagst, es ginge vorrangig um Religion.

(Religionen würde ich zusammen mit den Nationalstaaten übrigens auch am liebsten gleich auf den Müllhaufen der Geschichte werfen.)

Wenn Krieg um Landesgrenzen seltener wird, dann weil die Welt zusammenwächst, man eingesehen hat, dass Handel besser ist als Krieg, und weil die Erzählung, man könne im Krieg durch das Abschlachten des Gegners Ruhm und Ehre erlangen, zunehmend veraltet.

Es liegt sicherlich nicht daran, dass Nationalstaaten so etwas Gutes wären.

Gruss Jo

PS, mir hat Angelas Rede gefallen, OK... Aber nicht etwa, dass Deutschland sich abschottet und auf seine Nationalstaatlichkeit baut. Das reflexhafte Schließen der Grenzen, da war ich eher skeptisch. Es ging für mein Gefühl auch eher von den Nachbarstaaten aus.

Dennoch kann ich es auch verstehen, alles in die überschaubare Parzellen zu unterteilen, in denen man selbst dann auch was zu sagen hat, macht manches auch einfacher. Ich wäre auch skeptisch, die Grenzen nach Italien offen zu lassen, wenn ich Österreich wäre...

Zumindest nach Niederlande und Belgien konnten wir es ja unterlassen...

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