Der wohl schon, aber der menschliche wohl so gut wie gar nicht


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Geschrieben von Obi am 16. April 2020 12:20:44:

Als Antwort auf: technischer Fortschritt ist unmöglich? geschrieben von Hanomedes am 15. April 2020 09:23:53:

Moin Dominik,
wahrscheinlich gehe ich Dir auf die Nerven, weil ich mit Werner wieder unisono bin und Dir die Illusion des technischen Fortschritts zerschieße, indem ich Dir mit der menschlichen Unzulänglichkeit kontere.

Peter vdLs Antwort, die sich auf die korrosiv beeinträchtigten Absperrorgane bezieht, berücksichtigt vielleicht noch nicht einmal die zusätzliche schwächende Wirkung des ständigen Beschusses mit atomaren Teilchen,die bei der Atomkernspaltung unvermeidbar aufrtritt. Genauer kannst Du die Wirkungsweise von einem erfahren, der auch an der RWTH Aachen studiert hat: Prof. Dr. Burkhard Heine, HTW Aalen, erreichbar über diesen Link:

https://www.hs-aalen.de/de/users/11


Dann kommt noch erschwerend hinzu, daß es ja kaum möglich ist, mit gewöhnlichen Mechatronikern und Vorgesetzten so zu kommunizieren, daß auch wirklich jede notwendige Info bei der Zielperson ankommt.

Beispiel: Es wurde in einem Gabelstapler ein defekter Generator vom anderweitig defekten Vorgängergerät ins noch vorhandene bereits durch den Nächstnachfolger ersetze Altgerät umgebaut. Aus 3 mach 2 oder so.
Dabei wurde beim elektrischen Anschluß ein Fehler gemacht. Die Klemme D+ wurde aus einem nicht nachvollziehbaren Grund mit Klemme 30 verbunden. Das sorgt dafür, daß bei eben eingebauter, vorher geladener Batterie der Motorstart möglich ist und die Batterie auch bei laufendem Motor geladen wird.
Wenn man nun den Schlüssel abzieht, fließt allerdings ständig der Vorerregerstrom durch den Generator und macht Dir die Maschine innerhalb von ungefähr einem halben Tag startunfähig.
Der Fehler ist mir längst bekannt, und wenn ich diesen Stapler einsetze, klemme ich, sobald das Gerät mit abgestelltem Motor am Trägerfahrzeug hängt, die Batterie ab. Klappt, nur nicht, wenn jemand anders den Stapler einsetzen soll.

Vor kurzem wurde ich gefragt, ob und unter welchen Bedingungen dieser Stapler einsatzfähig ist.
Ich teilte dem Dispo-Büro mit, daß eine neue Batterie, gegebenenfalls ein neues Radlager VR und ein korrekt angeschlossener Generator das Mittel der Wahl sei, alternativ eben als Notlösung die Batterie bei stehendem Motor abklemmen die seit langer Zeit praktizierte Notlösung meinerseits sei. Eine Dose Sprühfett für das vor sich in sterbende Radlager sei auch keine dummer Idee.

Tage später stand der Stapler startunfähig auf dem Hof und der Mechaniker teilte mir mit, daß der Stapler trotz neuer Batterie nach bereits einem Tag in Dänemark wieder nicht startfähig gewesen sei.
Ich sagte dann, daß ich dort auch kein neu verlegtes Kabel und auch die Polklemmen angeklemmt vorfand, woraus ich schloß, daß schon alleine in der elektrischen Beschaltung keine Änderung vorgenommen wurde und wohl auch die telefonisch mitgeteilte Anweisung, daß man bei stehendem Motor die Batterie abklemmen müsse, wohl bereits auf dem Weg zu ihm verloren gegangen sei.

Was hat das jetzt mit der Atomkraft zu tun?

In erster Linie wohl nichts, doch da ich durchaus auch Leute aus meinem Bekanntenkreis als Belegschaft des Kraftwerks in Gundremmingen gespeichert habe, deren Bildungshintergrund mir auch bekannt ist, kann ich Dir gleich sagen: das sind auch nur ganz gewöhnliche Arbeiter (=Menschen), die da ein AKW warten sollen.
Der Analogieschluß: Wenn man es schon im kleinen Rahen nicht hin bekommt, sowohl technisch wie organisatorisch-kommunikativ einen Gabelstapler fehlerfrei betriebsfähig zu halten, wird es wohl mit ähnlich gestricktem Personal mit einem Atomkraftwerk noch viel weniger klappen.

In diesem Sinne sei ein gewisser Herr Hans Mangold zitiert, der wohl eher im Allgäu bekannt sein dürfte (nachdem auf einer politischen Veranstaltung die Verstärkeranlage nicht zu ordnungsgemäßer Funktion zu bringen war; er hob die Stimme und seebauerte [das leitet sich von meinem stimmgewaltigen Lateinleher Seebauer ab] als erstes folgenden Satz in den Raum):"Manchmal ist ein Rückschritt auch ein Fortschritt!"

Ich füchte, daß ich da wieder einmal mit Don Quixote etwas gemeinsam habe: gegen die Windmühle namens "sichere Atomreaktoren" werde ich wohl zusammen mit Werner auch weiter kämpfen, bis wir beide von den Würmern gefressen werden.

Gruß,
Obi

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