Re: Ich war schon mehrmals im Puff !


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Geschrieben von Hansewolfgang am 08. März 2020 00:52:17:

Als Antwort auf: Ich war schon mehrmals im Puff ! geschrieben von Werner am 07. März 2020 13:32:16:

Moin Werner!

Klingt so, als wenn du die die gute alte Zeit beschreibst, als der Ostblock und Thailand noch weit weg oder zu waren und es noch keine Smartphones gab. Und es war noch in der Zeit, als das Gewerbe eigentlich gar nicht erlaubt war. Rot-Grün hat das ja erst legalisiert, um die Mädels zu schützen. In der Soziologie interessiert man sich gerne für die Ereignisse, für dessen Gegenteil man sich eigentlich mal eingesetzt hat, sagte mir mein damaliger Prof. Das hier ist so ein Fall: Deutschland ist der Puff Europas geworden mit Menschenhandel, reichen Zuhältern und allem, was dazu gehört. In Frankreich ist meine ich Prostitution verboten. Keine Ahnung, wie die damit klar kommen, würde mich mal interessierten. Es wird vermutlich eine Art versteckte Prostitution geben (vermutlich nicht gerade zum Vorteil der Frauen).

Warum habe ich das mit dem Smartphone erwähnt? Du hast ja beschrieben, dass die Damen alle ein normales Privatleben hatten. Und wenn die nun ein Freier fotografiert oder gar filmt und das ins Netz stellt? Ich hab mal auf dem Kiez in Hamburg gesehen, wie ein Tourist offenbar ein Foto von einer "Bordsteinschwalbe" gemacht hatte. Der hat die Dame dann schnell von einer ihm nicht so lieben Seite kennen gelernt. Es war eine Deutsche. Sie wollte, dass er das Bild löscht. Wenn man aus Thailand kommt, mag einem das Banane sein, aber ein Restrisiko bleibt. Solche Probleme gab es jedenfalls damals nicht, jedenfalls nicht bewusst. Das man die Fotos von damals natürlich auch heute ins Netz stellen kann und dann die Bildersuche von Google die aktuelle Oma als Flittchen herausfiltern kann, wusste man ja damals noch nicht.

Mir fällt ein, es gab vor ein paar Jahren mal ein Fremdgehportal, das wurde gehackt und die Userdaten wurden veröffentlicht. Irgendein US-amerikanischer Prediger war da auch registriert. Vor Scham hat der Familienvater sich umgebracht. Die Ironie war, dass es gerade deswegen bekannt wurde.

Fazit: Es könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht.

Als ich ungefähr 11 Jahre alt war, ist eine Prostituierte in unser Dorf gezogen, mit ihrem Bruder. Eine Straße weiter. Die hat uns Jungs natürlich interessiert. Wir haben uns eine Kamera geschnappt, geklingelt. Sie hat die Tür geöffnet und ich hab abgedrückt. In Wirklichkeit kam kein Foto zu Stande, weil ich nicht wusste, wie die Spiegelreflexkamera funktionierte. Aber ihr Bruder kam dafür raus. Wir schnell abgehauen. Der Witz war, mein Kumpel wohnte schräg gegenüber, es war wirklich ein spießiges Neubaugebiet. Dann kam der Beschicker an und wollte den Film. Zu seinem Leidwesen hatte mein Kumpel einen großen Bruder, der damals schon auf dem Bau arbeitete. Der hat im Muskelshirt geschrien: "Ey, lass meinen Bruder in Ruhe." Damit war die Sache durch. Die Szene werde ich nie vergessen. Im folgenden Sommer fuhr die Dame dann aber ganz offen mit dem Fahrrad und einem Handtuch im Fahrradkorb durch die Straßen des kleinen Dorfes. Das würde ich mal als Werbemaßnahme bezeichnen. Der Bruder hat dann nebenbei noch eine Hundezucht aufgemacht. Wir trafen ihn zufällig beim örtlichen Spar und er war wirklich ein guter Verkäufer! Er hatte Werbung für seinen damaligen Wurf gemacht (Mischlingsschäferhunde) und die Familie meines Kumpels hat dann tatsächlich für 450 Mark da den zukünftigen Hund gekauft. Es gibt also einen Weg zurück aus dem horizontalen Gewerbe. Die Dame fuhr weiterhin mit dem Fahrrad durchs Dorf, war aber sichtbar schwanger. Das Baby haben wir nicht mehr zugesicht bekommen, die zogen dann weg. Aber der Hund hat recht lange überlebt. Er wurde ja auch TOP aufgezogen vom Zuhälter.

Komisch, was damals alles so los war. Parallel gab es dann noch die Geschichte mit dem Spanner, der einer Klassenkameraden nachgestellt haben soll (ihr Haus lag direkt gegenüber dem Puffhaus). Aber das führt dann wirklich zu weit, denke ich. Mein Kumpel hatte zu der Zeit dann auch noch ein Teleskop zur Sternenbeobachtung zu Weihnachten bekommen. Sein Zimmer lag halt gegenüber dem der gleichaltrigen Klassenkameradin. Aber das führt nun wirklich zu weit. Wir haben jedenfalls nur Sterne gesucht, aber auch das hat für Gerüchte gesorgt.

Zurück zum Puffhaus: Ich weiß gar nicht, wer da jetzt drin wohnt und und ob die die bewegte Geschichte kennen.

Cheers,
Wolfgang

Cheers,
Wolfgang

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