Re: OT: noch einmal Klimawandel


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Geschrieben von Joachim S am 22. Januar 2020 17:28:07:

Als Antwort auf: Re: OT: noch einmal Klimawandel geschrieben von Franky am 22. Januar 2020 16:16:18:

Hi Franky,

sowas zu rechnen macht Spaß...

Bei Wikpedia finde ich folgende Angaben:

Gesamtfläche der Erde: 510.000.000 km2

Wasserfläche: 360.570.000 km2

Landfläche: 149.430.000 km2

Lassen wir mal den Meeresspiegel um einen Meter steigen, das lässt sich schön rechnen... Das Volumen an Wasser in Kubik-Kilometer, was wir dazu brauchen ist diese Fläche mal 0,001 km.

Also 360.570 km³.

Verteilen wir das doch mal auf Grönland und die Antarktis. Wie groß sind die denn? Dazu gehe ich erstmal ne Runde googeln…

Au mann, da verdirbt einem Wikipeter gleich den ganzen Spaß, da steht schon alles genau ausgerechnet...

>> Grönland hat überaus große Eisvorkommen. Der bis 3400 m mächtige, durchschnittlich 2000 m starke Grönländische Eisschild bewegt sich an den Küsten zum Meer und lässt oft Eisberge von mehreren Kilometern Länge entstehen.
Lediglich 410.000 km² der Fläche Grönlands sind eisfrei, das sind 18,9 % (zum Vergleich: die Fläche Deutschlands beträgt 357.376 km²). Auf Grönland lastet mit bis zu 3400 m Mächtigkeit der zweitgrößte Eisschild des Planeten, nur übertroffen vom stellenweise mehr als 4700 m dicken Antarktischen Eisschild. Würde das gesamte Inlandeis Grönlands (2,85 Mio. km³) schmelzen, würde der Meeresspiegel weltweit um 7,4 Meter steigen.[2] Von der Eislast befreit würde die Insel in ihren Zentralbereichen, die heute teilweise unter den Meeresspiegel gedrückt werden, um rund 800 Meter aufsteigen (postglaziale Landhebung).[2]

Dann gucken wir doch schnell noch, was da zum Antarktischen Eisschild steht:

>> Er ist die größte Eismasse der Erde und bedeckt den antarktischen Kontinent (Antarktika) nahezu vollständig. Im antarktischen Inlandeis und dem von diesem gespeisten Schelfeis sind fast 90 Prozent des Eises und 70 Prozent des Süßwassers der Erde gebunden.[2] Die Fläche des Eisschildes beträgt 12,3 Millionen Quadratkilometer (zzgl. 1,63 Mio. km2 Schelfeis), das Volumen 26,5 Millionen Kubikkilometer (zzgl. 0,4 Mio. km3 Schelfeis).[1]

>> Bei vollständigem Abschmelzen ergäbe dies theoretisch einen Meeresspiegelanstieg um etwa 58 Meter. Im Zeitraum 1979 bis 2017 nahm der Masseverlust der antarktischen Gletscher um etwa das Sechsfache zu. Betrug der Eisverlust 1979 bis 1990 noch ca. 40 Kubikkilometer pro Jahr, waren es im Zeitraum 2009 bis 2017 bereits 252 Kubikkilometer jährlich.[3]

OK, schon Grönland würde den Küstenlandstrichen ordentlich in die Suppe spucken.

Schmilzt die Antarktis vollständig, ist die Katastrophe komplett. In Dortmund können wir dann wohl Deiche bauen.

Das wird nicht innerhalb von ein paar Menschengenerationen geschehen, beim jetzigen Tempo 252 km³ jährlich gegenüber 26,5 Mio. km³ braucht es dazu 100.000 Jahre. Selbst wenn sich die Geschwindigkeit noch verzehnfacht, so dauert das doch länger als die menschliche Geschichtsschreibung.

Das wiederum halte ich für absolut realistisch, weil es eben die berühmten "Kipppunkte" gibt. Steigt die Temperatur ernsthaft, werden Unmengen an CO2 und Methan zusätzlich in die Luft kommen, und dann wächst alles immer beschleunigter.

Aber was den Anstieg des Meeresspiegels "zu unseren Zeiten" angeht, da kommt alles Landeis zusammen. Da schmilzt nicht nur Grönland und die Antarktis. Auch auf Island und in Alaska gibt es schon fette Gletscher, und natürlich, auch die gehen schon zurück.

Meine Prognose: Die Jüngeren von uns, und ihre Kinder werden schon noch einen durchaus spürbaren Anstieg erleben. Deutschland wird mit einem Meter sicherlich noch fertig, woanders sieht das nicht so gut aus...

Dass wir irgendwas aufhalten, da bin ich skeptisch. Wie Greta schon sagte, wir müssten dazu "Emissionen stoppen, nicht bremsen". Bislang gibt es nur Gerede und Pläne. Heiße Luft also. Davon so viel, dass sie wahrscheinlich schon allein ein paar Gletscher abschmelzen kann.

Gruss Jo



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