Re: Faustformel für Bremswege


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Geschrieben von Werner am 10. November 2019 14:47:55:

Als Antwort auf: Faustformel für Bremswege geschrieben von Obi am 10. November 2019 13:27:10:

Moin Obi,

ich bin persönlich der Meinung, dass das ABS für die Allgemeinheit nicht viel gebracht hat. Die Versicherungen haben am Anfang einen Bonus darauf gegeben, was den Verkauf enorm angekurbelt hat, haben dann aber das schnell wieder zurück genommen, weil die Unfallzahlen nicht besser waren. Inzwischen gibt es den Vergleich nicht mehr und es ist eben, wie es ist. Leider muß man feststellen, daß nicht alle Leute ein Interesse am sicheren Fahren haben. Versicherungen, Werkstätten, Anwälte, Gutachter . . . was wären sie ohne Unfälle?

In dunkler Erinnerung habe ich einen zu garantierenden Bremswert für Autos von 2,5 m/s². Möglich, daß der wert schon alt ist und heute höher angesetzt wird.

Ich fahr ja gerne am Bildschirm mit der Lokomotive. Die Physik wird von den Programmen äußert gut dargestellt. Die Bremswerte eines Güterzuges sind so, dass man praktisch nicht schafft, auf Sichtweite anzuhalten. Man muß sich auf die Signale verlassen und sich eigene Bremspunkte setzen. Da die Beschleunigung solcher Fahrzeuge auch nicht gerade rennmäßig ist, sollte man immer so fahren, daß man gerade noch am Signal vorbei kommt, wenn es gerade grün wird. Fährt man zu schnell, fährt man über rot und die Simulation ist beendet (Diszi für den Lokführer). Fährt man zu langsam, kann man den Fahrplan nicht einhalten und muß von der Strecke, damit z.B. ein IC überholen kann. Danach geht es erst weiter und man liefert viel zu spät ab. Das kostet Bewertungspunkte.

Fährt man so, daß man gerade noch vor rot zu stehen kommt, kostet die nachfolgende Beschleunigung wieder so viel Zeit, daß eine Aufholjagd beginnt, die aber eben nicht wieder dazu führen darf, dass man zu schnell wird. Je nach Lokomotivtyp kann einem unter Vollstrom auch schon mal der Leistungsschalter springen. Das Knarren des 16 2/3 Hertz-Trafos und das Knistern der Funken beim Schalten der Fahrstufen ist deutlich zu hören. Man steht quasi selbst unter Strom.

Also was wollte ich sagen ? Wenn ich am Pult Lokomotive gefahren habe und meinen Kohlenzug nach der Fahrt im Kraftwerk entladen habe, dann fahre ich anschließend mit dem Auto durch die Stadt, bin tiefenentspannt und wundere mich, was die Leute eigentlich haben. Ich würde dann mit einer Einrad-Felgenbremse auskommen.


Gruß

Werner

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