Mit Poel im Passat AFN/AJM komme ich auf 33 g/km CO2-Emission


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Geschrieben von huebi am 01. November 2019 00:37:20:

Als Antwort auf: Re: nochmal was zur Studie der CO2 Bilanzen verschiedener Antriebssysteme geschrieben von Uli S. am 30. Oktober 2019 12:58:53:

Moin zusammen.

Mein Rapsoel kommt aus der Region und wird im Umkreis von etwa 35 km rund um die Oelmuehle angebaut.
Anschliessend wird es ausschliesslich mit Wind- und Solarstrom gepresst.
Die Qualitaet ist super da es bei nur maximal 27 Grad C gepresst, und danach noch dreistufig gefiltert wird. Der aktuelle rote Baldwin Spritfilter ist jetzt 86 Mm, bzw. knappe 4800 Liter alt.

Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass fuer den Anbau etwa 200 Liter Diesel pro Hektar und Jahr gebraucht werden, der Ertrag 3,6 Tonnen pro Hektar betraegt und etwa 1/3 davon zum Schluss als Oel dabei rauskommen, bekomme ich etwa 1,2 Tonnen Oel pro Hektar.
Das sind bei eine Dichte von 0,92 g / ccm 1300 Liter.

1300 Liter Rapsoel "kosten" also 200 Liter Diesel.
Hinzu kommt noch der Transport, den ich mal mit 100 km annehme.
25 Tonnen Raps (eine LKW-Ladung) 100 km (sehr grosszuegig geschaetzt) weit zu transportieren sind dann bei einem Verbrauch von 28 l / 100 km bis 35 l / 100 km noch einmal 4 l bis 5 l Diesel, die pro Hektar hinzu kommen, was jetzt aber nicht wirklich weiter ins Gewicht faellt.

Die Produktion von 1300 l Rapsoel, welches wegen der etwa 10 % geringeren Energiedichte etwa 1170 l Diesel entspricht, produziert also indirekt das CO2 von 205 Litern Diesel.

Daraus laesst sich nun schliessen, dass beim Verfahren von Rapsoel nur (205 l / 1170 l) 17,5 % des Ausstosses an CO2 eines mit Diesel betriebenen Motors erzeugt wird.

Umgerechnet auf meinen durchschnittlichen Verbrauch von 5,6 l / 100 km hat mein Passat mit Rapsoel einen CO2-Ausstoss wie bei einem Diesel-Verbrauch von 0,98 l / 100 km.

1 Liter Diesel verbrennt zu 2560 g CO2, so dass 0,98 l / 100 km einen CO2-Ausstoss von 25 g/km fuer die Energiebereitstellung ergeben.

Da die alte Moehre einfach regelmaessig repariert und nicht ausgetauscht wird, entfallen auch alle 2,5 Jahre die 35 Tonnen Sondermuell, die bei der Produktion eines Neufahrzeugs anfallen.
Da Neufahrzeuge fuer eine maximale Fahrleistung von 165 Mm ausgelegt sind und ich mal von mindestens 500 Mm Laufleistung ausgehe, vermindern sich die 25 g/km CO, die fuer die Fahrzeugherstellung veranschlagt sind, auf rund 8 g/km.

Rapsoel ansich hat ja nun keinen Ausstoss an CO2 aus fossilen Brennstoffen, so dass sich folgende Rechnung ergibt:

25 g/km fuer die Energiebereitstellung
8 g/km fuer die Fahrzeugherstellung
0 g/km fuer den Kraftstoffverbrauch

33 g/km CO2 Gesamtemission mit einfachsten Mitteln finde ich schon sehr gut.

Die 169 g/km CO2 eines normalen Elektoautos entsprechen 512 % der 33 g/km CO2 des Passats und selbst wenn 100% regenerative Energiequellen fuer das Elektroauto zum Einsatz kommen, liegt das Elektroauto noch bei 161 % des CO2-Austosses des Passats.


Viele Gruesse,
huebi

P.S.: Rapsoel fuer die Maschinen im Anbau zu nehmen ist leider deutlich teurer als den subventionierten Agrar-Diesel dafuer zu benutzen. Der Unterschied liegt bei etwa 20 Cent / l und in deutlich verkuerzten Wartungsintervallen.

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