Re: Dichtung der Kerze
Geschrieben von Peter vdl am 30. Oktober 2019 18:02:54:
Als Antwort auf: Dichtung der Kerze geschrieben von Werner am 30. Oktober 2019 10:33:52:
Moin Werner,
Die Kerzen ziehen wir auch mit Drehmoment an, aber eher aus Angst sie abzureißen. Bei den älteren Maschinen hatten wir deutlich größere Kerzen, da hieß es "Unterarmdrehmoment." Die hielten das auch aus, die 10mm-Kerzen halten das nicht. Wir hatten sie auch mal ne Weile mit HT-Fett eingesetzt, der Erfolg war, daß sie beim Herausdrehen gefressen haben. Ergo ne Nase mit neuem Kopf hinterher, der vor Ort pulte schonmal den alten Schädel vom Sockel, statt zwei Stunden dauerte die Wartung dann 2x5 Stunden - plus Fahrzeit des zweiten Kollegen. Vor Ort den Stumpf ausbohren und neues Gewinde schneiden ließen sie uns nicht mehr, nachdem ein Kopf dann kein Gewinde mehr hatte. Als dann ein Kollege seinen Linksausdreher auch noch im Gewindestumpf abgerissen hatte war's mit dem Fetten vorbei.
Das mit der undichten Dichtung könnte tatsächlich hin kommen, nur scheinen die Kerzen ne ungewollte Sollbruchstelle am Gewindeende zu haben, die mehr Drehmoment nicht zuläßt. Sonst könnte man es ja mal mit Kupferringen statt der komischen Aluringe versuchen. Andererseits - man merkt nichts aus den Schächten heraus pusten, die Kerzen sitzen auch fest und stabil da drinnen, die Gewindepassung scheint vom Gefühl her auch Strammer zu sein als in einem normalen Zylinderkopf. Das Abgas müsste ja dann im Gewinde kondensieren, und das Kondensat über den Dichtring in den Schacht geschoben werden, und das größenordnungsmäßig nen runder Milliliter pro Minute. Und wenn die Karre erst einmal warm ist müsste da soviel Thermik herrschen, daß es das Kondensat wieder verdampft. Ich hab da meine Probleme, das zu glauben, gereade auch vor dem Hintergrund der Größe des "Kanals" da das Gewinde hoch. Kondensat als Flüssigkeit dient ja auch durch die höhere Reibung als dichtender, zum Mindest bremsender Stopfen.
Rußige Grüße
Peter
- Re: Dichtung der Kerze Werner 01.11.2019 12:08 (0)