Ungefähr jede Woche einmal


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Geschrieben von Werner am 21. August 2019 11:10:53:

Als Antwort auf: Re: Zu wenig ist ja auch zu wenig . . . .logisch geschrieben von Johannes D am 20. August 2019 11:34:58:

Moin,

früher habe ich in Vaters Gartenbaubetrieb ziemlich viele verschiedene Anhänger bewegt, teils auch überladene. Motto meines Vaters: ein Anhänger, der nicht überladen ist, fährt unwirtschaftlich. Die Zeiten waren andere, und die Polizei hat auch schon mal beide Augen zugedrückt. Die heutigen Autos der BAG gab es noch nicht, zumindest habe ich keine gesehen. Die sind erst in den 90ern auf den Plan gerückt.

Die Philosophie, möglichst viel Last auf die Kupplung zu legen, ist verbreitet, aber nicht richtig. Die Last soll so groß sein, daß in allen Fahrzuständen keine Entlastung der Kupplung stattfindet. Anders gesagt, es soll nicht klappern - daher die Vorschrift mit den 4%. Bei extremer Rücklage des Schwerpunktes wird dazu noch die Gefahr gesehen, daß die Kupplung rausspringen könnte. Aus meiner Sicht müßte sie dazu allerdings schon ziemlich verschlissen sein. Dazu sollen die Hinterräder in Kurvenfahrt nicht künstlich entlastet werden, damit das Auto hinten nicht wegrutscht. Ok, aber bei Anhängerfahrten wird man wohl kaum mit Speed in die Kurve gehen.

Der TÜV verlangt, daß die Fahreigenschaften des Autos möglichst wenig durch den Anhänger beeinflußt werden. Extreme Last auf die Kupplung entlastet zwar die Anhängerräder etwas, aber das Gespann hat normalerweise nichts davon. Das Auto soll den Anhänger ziehen, aber nicht tragen.

Meinen Vater haben sie vor x Jahren mal angehalten, weil der Hintern seines Mercedes 220D/8 auffällig tief hing. Die Polizei hat selbst Hand angelegt und die Anhängerdeichsel versucht anzuheben. Ergebnis: alles ok, der Polizist konnte mit einem Arm die Deichsel gut aus der Kupplung lösen. Nächste Frage: was ist im Kofferraum? Vater öffnet die Klappe und der ganze Kofferraum ist voller Pflastersteine !! Sie haben ihn ermahnt und fahren lassen. Das wäre heute anders.

Übrigens hatte der alte Benz diese automatische Niveauregulierung, aber es war einfach zu viel.


Jeder soll seinen Anhänger so ziehen wie er möchte. Ich glaube gerne, daß sich Schwingungen vermeiden lassen, wenn man das Gewicht verschiebt. Würde ich dann vermutlich genau so machen. Wenn etwas sich aufschwingt, fahre ich auch so nicht weiter. Bisher habe ich aber so etwas nicht gehabt, und da Stahlkupplungen auch nur Menschen ist, schone ich sie lieber.


Hab ich Euch eigentlich schon mal erzählt, daß mein Vater ein Klavier auf dem Anhänger transportiert hat und das Klavier im Verteilerkreis sich gedacht hat "jetzt springe ich !" (auf ein anderes Auto) Ach, hatte ich ja schon.


Gruß

Werner



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